Firmenjubiläum - 300 Jahre CHRISTOPH PALME

Firmenjubiläum - 300 Jahre CHRISTOPH PALME Leuchten-Manufaktur

 

Das 300-jährige Jubiläum von CHRISTOPH PALME markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte dieses Familienunternehmens, das im Jahr 1724 ins Leben gerufen wurde. Heute, in seiner 11. Generation, repräsentiert das Unternehmen ein Symbol für Beständigkeit und Innovation.

Jupp-frei-autokonBild: Josef Palme

Josef Palme (1701-1747) war der Gründer und Wegbereiter in der offiziell registrierten Glas-Lüsterherstellung. Der ursprüngliche Firmensitz der im Jahr 1724 gegründeten Firma, damals noch unter dem Namen Glasraffinerie "Josef Palme", befand sich in Parchen, Böhmen, nahe der Stadt Steinschönau im damaligen Sudetenland. Das Unternehmen spezialisierte sich von Anfang an auf die Fertigung exquisiter Glaslüster höchster Qualität und kunstvollen Designs, was ihm einen herausragenden Ruf einbrachte. Einer der ersten gefertigten Leuchter wurde um 1724 nach "Schloss Hof" bei Wien geliefert, wo er für Prinz Eugen von Savoyen bestimmt war. Dieser historische Leuchter wird heute im österreichischen Museum in Wien aufbewahrt.

 Parchen-S Bild: Ehemaliges Firmengebäude in Parchen (Tschechien), um 1880

 

Als Josef Palme im Jahr 1747 verstarb, übernahm sein jüngerer Bruder Christoph Palme den Familienbetrieb. Unter seiner Leitung erfolgte im Jahr 1751 die Umfirmierung des Unternehmens zu CHRISTOPH PALME & Co. In den folgenden Jahren wurde die Kunst der Glasbearbeitung und des Kronleuchter-Handwerks kontinuierlich verfeinert. Mit dem Fortschreiten der wirtschaftlichen Entwicklung expandierten die Geschäfte des Unternehmens durch den Export in alle Welt. Im Jahr 1727 erfolgte eine Lieferung an König Ludwig XV von Frankreich, gefolgt von weiteren Exemplaren an Kaiserin Maria Theresia in Wien im Jahr 1746. 1754 ging ein Kronleuchter an Sultan Osman III nach Konstantinopel und im Jahr 1756 an Zarin Elisabeth von Russland, sowohl nach St. Petersburg als auch nach Moskau. Nicht nur die Paläste der Kaiser und Könige in Europa und vielen anderen Ländern der Welt wurden mit den prächtigen Kristallkronleuchtern der Palme-Brüder geschmückt, sondern auch unzählige Schlösser der Fürsten und Herzöge in Deutschland. Ein bemerkenswertes Beispiel ist das Residenzschloss Heidecksburg in Rudolstadt, Thüringen, das mit den kunstvollen Kronleuchtern der Palme-Brüder ausgestattet wurde.

 

Im Jahr 1781 verstarb Christoph Palme, und sein Sohn Johann Christoph Palme (1739-1814) führte das Unternehmen bis zu seinem Tod am 19. April 1814 weiter. Anschließend übernahm sein ältester Sohn Johann Christoph Ignatz Palme (1770-1824) die Firma. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Johann Christoph Palme-Schelten (1804-1864) die Leitung. Diese Tradition setzte sich fort, als sein Sohn, ebenfalls Johann Christoph Palme-Schelten (1843-1895), die Führung des Unternehmens übernahm.

Im Jahr 1894 trat Carl Hickisch (1867-1916), der Schwiegersohn, in die Firma ein. Ein Jahr später, nach dem Tod seines Schwiegervaters im Jahr 1895, übernahm er das Unternehmen. Diese Ära markierte den Beginn des Zeitalters künstlichen Lichts, da Gas- und Elektrizitätsbeleuchtung immer weitverbreiteter wurden und neue Möglichkeiten für die Beleuchtung boten. Ihm folgte sein Sohn Arno Hickisch (1894-1945). Am 24. September 1945 verstarb Arno Hickisch. Sein Sohn Erich Richard Stefan Hickisch (1922-2000) wurde somit zum Firmenerben der Kristallkronleuchterfabrik Christoph Palme.

1920frei-gut-a Bild: Briefkopf, ehemaliges Firmengebäude in Parchen (Tschechien), um 1920

 

Als Sudetendeutsche begann für die Familie Hickisch nach dem Krieg die Vertreibung und Flucht aus Böhmen. Im Jahr 1946 brach Erich Hickisch zusammen mit seinen Freunden Professor Alfred Dorn (Leiter der Glasfachschule in Steinschönau) und Karl Lorenz (ein Glasgeschäftsmann aus Steinschönau) zu einer Pionierreise in die Gegend von Köln auf, um eine neue Heimat für ihre Familien und Bekannten zu finden. Angesichts der schrecklichen Kriegserfahrungen und der nachfolgenden Vertreibung gab es für sie nur eine Option: Möglichst weit nach Westen zu ziehen, vorzugsweise jenseits des Rheins. Sie fanden ihre neue Heimat in Rheinbach, wo lokale Keramikindustrien denselben Rohstoff verarbeiteten wie sie. Zusätzlich bot die Region am Rande der Eifel, einem Mittelgebirge westlich des Rheins, weitläufige Wälder und Berge, die ihnen fast wie ihre Heimat erschienen.

 

Ende 1947 gründete Erich Hickisch die erste Werkstatt von CHRISTOPH PALME & Co. in der Grabenstraße 5 in Rheinbach. Nach der Renovierung des zerbombten alten Gewerbegebäudes konnten bereits 1948 die ersten Exporte nach Montevideo und New York gefertigt und versendet werden. Dieses Gebäude in der Grabenstraße steht noch heute. 

3-Bild Bild: Erste Lieferung aus Rheinbach 1948

 

Aufgrund des positiven Geschäftsverlaufs folgte 1951/52 der Umzug in ein neues zweistöckiges Fabrikgebäude in der Bad Neuenahrer Straße 10, die später in Koblenzer Straße umbenannt wurde. Im Jahr 1972 trat auch sein Sohn Dr. Gerd Hickisch (1944-2022) in das traditionsreiche Unternehmen ein, gefolgt von seinem Enkel Christoph Hickisch (1978- ) im Jahr 1998.

Palme-Haus-_scal Bild: Ehemaliges Firmengebäude in Rheinbach (Deutschland), um 2004

 

Heutzutage schmücken die Kristall-Leuchten von Christoph Palme nicht nur zahlreiche Kirchen, Hotels und Privathäuser auf der ganzen Welt, sondern auch die Paläste des Sultans von Brunei, der Könige von Saudi-Arabien und der Scheichs der Golfstaaten. Viele Moscheen in Kuwait, Abu Dhabi, Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten erstrahlen im Glanz der Kronleuchter von Christoph Palme. Doch auch Präsidenten genießen das funkelnde Licht der Kristall-Leuchten von Christoph Palme, sei es im Weißen Haus in Washington, im Kreml in Moskau, im Schloss Bellevue und im Auswärtigen Amt in Berlin oder auf dem Petersberg in Bonn. In hunderten von internationalen Hotels weltweit hängen die Leuchten von Christoph Palme und verleihen ihnen einen Hauch von Eleganz und Stil.

 

Die globalen Veränderungen des letzten Jahrhunderts und des beginnenden 21. Jahrhunderts haben die hochwertige Handwerkskunst in Europa stark beeinträchtigt. Die Verfügbarkeit von Billigkopien hat es zunehmend schwierig gemacht, handwerklich gefertigte Qualitätsprodukte wirtschaftlich herzustellen. Angesichts dieser Herausforderungen sahen wir uns im Jahr 2006 gezwungen, den Betrieb unserer großen Manufaktur und Ausstellung an der Koblenzerstraße in Rheinbach zu schließen. Das gesamte Gebäude wurde daraufhin abgerissen. Heute stehen an dessen Stelle Wohnhäuser, und die neuangelegte Straße wurde zu Ehren unseres Unternehmens als "Christoph-Palme-Ring" benannt.

 

Seit 2017 führe ich als Vertreter der 11. Generation unser traditionsreiches Familienunternehmen CHRISTOPH PALME fort. Unsere Expertise liegt im Handel mit hochwertigen Kristall- und Wohnraumleuchten, Lüsterkristallen sowie Wohnaccessoires und Leuchtenzubehör für Hand- und Heimwerker. Zusätzlich zu unserem Handelsgeschäft bieten wir umfassende Restaurations- und Reinigungsdienste für Leuchten aller Art an.

Christoph Hickisch, Rheinbach

 

Buch Empfehlungen:

"Christoph Palme, Kristallkronleuchter: seit 1724, über 250 Jahre" (Hrsg. 1981 von Dr. Gerd Hickisch)

"300 Jahre Christoph Palme Kristallkronleuchter" (Hrsg. 2019 von Dr. Gerd Hickisch)

"Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreis 2023" (Hrsg. 2022, Artikel-Autor: Christoph Hickisch)

 

 

300 Jahre Tradition: Die Geschichte der böhmischen Kristall-Kronleuchter

 

Wir feiern in diesem Jahr nicht nur das Bestehen unseres Unternehmens CHRISTOPH PALME, sondern auch das 300-jährige Jubiläum der böhmischen Kristallkronleuchter Produktion.

ArtCrystal, ein renommierter tschechischer Hersteller von Kristallleuchten, mit dem wir eng zusammenarbeiten, hat dazu einen faszinierenden Artikel verfasst:

https://www.artcrystal.de/n/das-jahr-1724-oeffnete-der-welt-die-tueren-zu-den-boehmischen-kronleuchtern-aus-kristall

Magazin: https://www.artcrystal.de/magazin-uber-kristall-leuchten-inspiration-beratung-empfehlungen

 Artcrystal-Blog  Bild: erstellt von ArtCrystal

 

Glasmuseum Kamenický Šenov

 

Das Glasmuseum in Kamenický Šenov, Tschechien, arbeitet derzeit an einer Ausstellung zu diesem Jubiläum. Ich werde Sie über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden halten. www.muzeumskla.cz

 

 

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